Schenkung an das Sorbische Museum: Werk von Jutta Mirtschin erweitert die Sammlung
Die renommierte Berliner Illustratorin Jutta Mirtschin hat dem Sorbischen Museum Anfang Oktober 2025 ein neues Werk für die Kunstsammlung überlassen. Das Aquarell auf Papier trägt den Titel „Beschwingt“ und entstand 1980. Die Sammlung des Museums umfasst bereits zahlreiche Arbeiten der Künstlerin, darunter Illustrationen, Gemälde, Plakate und Handzeichnungen.
Jutta Mirtschin, 1949 in Chemnitz geboren und in Bautzen aufgewachsen, zählt zu den bedeutenden Vertreterinnen der deutschen Zeichenkunst. Sie studierte Grafik an der Kunsthochschule Berlin Weißensee sowie an der Akademie der Künste in Berlin. In ihrer fast fünfzigjährigen Laufbahn schuf sie Illustrationen für mehr als 100 Bücher. Ihre Werke beeindrucken durch eine klare Linienführung und eine ausdrucksstarke, oft reduzierte Farbgestaltung.
Neben Buchillustrationen entstanden zahlreiche Plakate, unter anderem für das Piccolo Theater in Cottbus. Arbeiten der Künstlerin befinden sich in mehreren renommierten Sammlungen, darunter der Staatsbibliothek zu Berlin, der Nationalgalerie Bratislava, dem Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus und dem Sorbischen Museum. Bereits 1992 widmete ihr das Sorbische Museum eine umfassende Ausstellung.
Im Jahr 2025 präsentierte das Museum Bautzen die große Sonderausstellung „Jutta Mirtschin – Malerei, Grafik, Illustration, Theater, Plakat“, die ihr vielseitiges Lebenswerk eindrucksvoll zeigte. Typisch für ihre Kunst ist die Verbindung klassischer Techniken mit modernen Bildsprachen. Märchen, Sagen und traditionelle Erzählungen spielen dabei eine wichtige Rolle.
Der im Domowina Verlag erschienene Bildband „Jutta Mirtschin – Malerei, Grafik, Illustration, Theater, Plakat“ bietet einen umfassenden Einblick in ihr Schaffen seit 1974.
Wissenschaftlichen Fachbeirat gegründet
Am 29. September tagte zum ersten Mal der wissenschaftliche Fachbeirat des Sorbischen Museums. In der Funktion eines Kontrollgremiums begleitet dieser ab sofort den Prozess der Museumsneukonzeption in den folgenden Jahren. Christina Bogusz, Direktorin des Sorbischen Museums, begrüßte die sieben Mitglieder und betonte: „Dies ist eine historische Stunde für das Sorbische Museum. Erstmals wird in der Museumsgeschichte ein Fachgremium berufen.“ In einstimmigem Beschluss wurde Kai Wenzel, Kurator und stellvertretender Direktor der Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur, die zukünftige Leitung des Beirats übertragen. Als seine Stellvertreterin hat sich Dr. Uta Bretschneider, Direktorin am Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig, bereit erklärt. Weitere Beiratsmitglieder sind Dr. Bettina Habsburg-Lothringen, Leiterin der Abteilung Kulturgeschichte sowie Leitung der Museumsakademie des Universalmuseums Joanneum in Graz, Dr. Tomaš Okurka, Kurator der Sammlung Collegium Bohemicum Oblastní muzeum in Ústí nad Labem, Prof. Jana Scholze, Kuratorin für zeitgenössisches Design, Kingston School of Art in London, Judit Scholze/Šołćina, Geschäftsführerin der Domowina, Bund Lausitzer Sorben in Bautzen und Jakob Gruhl, Museologe M.A., Geschäftsführer von Ectoplastik, Labor für multisensorische Kreativität in Leipzig. Das Team des Sorbischen Museums freut sich auf eine gute Zusammenarbeit, den Austausch und die Anregungen des international besetzten Fachgremiums.
